Donnerstag, 10.03.2016

Anti-Rutschbehandlung bei Fliesen

Fliesen sind als Boden- oder Treppenbelag nicht nur praktisch, weil sie sich einfach reinigen lassen, sondern sie sehen auch ansprechend aus. Allerdings besteht gerade im Nass- und Außenbereich (wo die Fliesen oft feucht werden) die nicht zu unterschätzende Gefahr, auf ihnen auszurutschen. Zum Glück gibt es aber mehrere Möglichkeiten, das Rutschrisiko zu minimieren. Jedes Verfahren hat spezifische Vor- und Nachteile und eignet sich für bestimmte Einsatzbereiche besser oder schlechter.

Bekleben mit Anti-Rutsch-Streifen

Eine der einfachsten Möglichkeiten, um die Rutschgefahr effektiv zu reduzieren, ist das Bekleben der Fliesenoberfläche mit sogenannten Anti-Rutsch-Streifen. Diese bestehen meistens aus geeigneten Kunststoffen oder Mineralkörnungen. Die Auswahl an Designs ist mittlerweile recht groß. Neben sehr unauffälligen, durchsichtigen Anti-Rutsch-Elementen gibt es auch sehr farbenfrohe Varianten. Zudem können Nutzer zwischen verschiedenen Formen wie beispielsweise Linien, Wellen oder Punkten wählen.

Die Anti-Rutsch-Elemente sind sehr flexibel und lassen sich bequem dahin kleben, wo die Gefahr des Ausrutschens vermindert werden soll. Dazu dienen in der Regel spezielle Kleber oder Epoxidharze, die oft bereits zum Lieferumfang zählen. Allerdings eignet sich diese Lösung am besten für kleine Flächen wie in Dusch- und Badewannen oder auf Stufen. Denn wer möchte schon sein ganzes Badezimmer mit Anti-Rutsch-Streifen bekleben?

Chemische Oberflächenbehandlung

Fliesen lassen sich auch mit verschiedenen chemischen Mitteln behandeln, um das Rutschrisiko zu verringern. Dabei greift die jeweilige Chemikalie die Oberfläche der behandelten Fliesen an. Das Ergebnis: Die einstmals glatte Fliesenoberfläche wird aufgeraut. Aber keine Angst: Optisch ist die Veränderung mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Die Veränderungen passieren vielmehr auf mikroskopischer Ebene.

Derzeit bieten mehrere Hersteller geeignete Mittel zur chemischen Oberflächenbehandlung von Fliesen an. Allerdings wirkt diese Methode nur für begrenzte Zeit, da die Fliesen nach und nach wieder glatt werden. Bei hochwertigen Produkten hält die rutschhemmende Wirkung aber immerhin mehrere Jahre an. Vor allem Reinigungsmittel, die auf den Fliesen einen Schutzfilm bilden oder übermäßig nachfetten, können die Wirkung der Anti-Rutsch-Wirkung allerdings beeinträchtigen oder verkürzen.

Professionelle Verfahren

Einige Methoden zur Anti-Rutschbehandlung von Fliesen sollten nur von Profis durchgeführt werden. Dazu zählt etwa die Bestrahlung mit einem Laser, durch den sich auf Fliesen viele mikroskopisch kleine Poren bilden, sodass die Oberfläche rutschfest wird. Früher wurde das Verfahren primär vor dem Verlegen der Fliesen eingesetzt, weil die notwendigen Geräte recht groß waren. Heute sind aber auch mobile Laser verfügbar. Durch die Intensität der Strahlen lässt sich auch der Grad der Anti-Rutsch-Wirkung variieren. Leider ist das Verfahren vergleichsweise teuer.

Fliesen lassen sich auch auf klassische Art und Weise bestrahlen, um so das Rutschrisiko zu senken. Als Strahlmedien kommen dabei vor allem Sand und eisenhaltige Mischungen infrage. Beim Kontakt mit dem Strahl wird die Oberfläche der Fliesen aufgeraut. Das Bestrahlen lohnt sich allerdings oft nur in gewerblichen Bereichen, wie etwa in Schwimmbädern, Saunabereichen oder in Eingangsbereichen von Supermärkten und anderen öffentlichen Gebäuden.

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